Labor für Lebensraum
Aufbau einer Quartierswerkstatt als Think+Work Tank mit dem Schwerpunkt KÜNSTLERISCHE STRATEGIE UND WOHNKULTUR.
Ort war die alte Arbeitersiedlung Remscheid-Honsberg mit nachhaltig schlechtem Image, Arbeitslosigkeit, Multikulturalität, hohem Wohnungsleerstand und erheblichen Entwicklungsproblemen.
Aus der gemeinsamen Arbeit mit den Bewohnern des Quartiers wurde ein künstlerisch methodisches Format entwickelt, welches Menschen befähigt bestehende Wohn-Normen zu hinterfragen, eigene Bedürfnisse und Vorlieben zu erkennen, Empowerment für neue Handlungsspielräume zu erreichen und letztendlich den eigenen Lebensraum zu gestalten.
Praktische Basis für das Format ist das Upcycling alter Möbel und gespendeter Textilien, sowie das Upcycling und die Gestaltung alter Böden, Türen und Türrahmen.
Themen für den Think Tank und Grundlage für den Prozess der Bewusstwerdung waren die Betrachtung vorgegebener Wohnnormen / Wohnungspolitik, politische Dimension des Wohnens / Nebenwirkungen von Wohnen / Wohnkultur / Standards hinterfragen / Ergonomie / Wohnen zeigen versus Wohnen leben / Wohnwissen als Ressource / Muster und Gewohnheiten / Leben in Räumen / Regeln des Wohnens / Dekoration / Teil eines Ganzen sein versus sich zeigen / Rückzugsorte / Gäste einladen / Ästhetik des Verfalls / Wohnkultur und Medienrezeption / Die Freiheit ist bunt? / Die Freiheit in der Beschränkung / Die Fesseln der Freiheit / Ordnung / Ikea, Poco, SCHÖNER WOHNEN / Entwicklung von Interior Design als Alleinstellungsmarkmal und eines Honsberger Labels.
In 2 rückgebauten Wohnungen und einem Keller entstand die Basis der Quartierswerkstätten. Die Werkstätten bestanden aus einer Textilwerkstatt und einer Holzwerkstatt.
Der Projekteinstieg wurde durch den Aufruf „BRING DEINEN STUHL“ angestiftet. Bewohner des Quartiers wurden aufgefordert ihre alten Stühle aus Kellern und Speichern an einem Ort zu sammeln. Durch diese Aktion fand ein erstes kleines Werkstatt-Team zusammen, welches wöchentlich altes Material aufarbeitete oder zu neuen Objekten zusammenbaute.
Durch die Bürgerstiftung Remscheid und private Spenden konnte eine Grundausstattung an Werkzeugen und Möbeln gestellt werden.
Das Nachbarschaftswohnzimmer wurde Ende 2021 eröffnet.